Die wichtigste Frage vorweg: Sind 4 Wochen nicht viel zu lange? Nein.
Definitiv nicht. Es kam mir vor wie gerade mal zwei Wochen und obwohl man sich schon ein wenig darauf gefreut hat, nach Hause zu kommen, war es wie jedes Mal ein schwerer Abschied, dazu später aber noch mehr.
Der Flug kommt mir mittlerweile schon gar nicht mehr so lange vor, es ist schon fast eine Form von Routine geworden. 5 Stunden Flug sind echt eine ziemlich ätzende Zeit aber ich habe ein wenig geschlafen und manchmal einfach nur starr durchs Flugzeug geschaut, bis wir in den Sinkflug gegangen sind. Bei der Landung hatte ich wahnsinniges Herzklopfen, da wir eine tiefe Kurve über die Küste kurz vor Landung fliegen und somit auch einen fantastischen Blick auf die Coraya Bucht haben, auf unser Hotel. Natürlich hatte ich mal wieder starke Schmerzen auf meinem linken Ohr und ja, ich werde damit bald ins KH gehen, damit das nochmal untersucht wird aber so ein Schmerz lässt sich hervorragend damit verdrängen, dass man in "Kürze" im geliebten zweiten zu Hause ist.
Nach der Landung ging die Routine weiter. Raus aus dem Flieger in den Bus, rein in die Empfangshalle, zum Reiseleiter und abgehakt werden, zum Schalter um sich sein Visastempel zu holen und schon standen wir am Gepäckband und durften unsere Koffer in Empfang nehmen.
Nach einer kleinen Kofferkontrolle (Scan) gingen wir aus dem Flughafen und zu unserem Reisebus.
Im Bus wurde das Visum bezahlt (25€) und nach ca. 10 Minuten waren wir dann in unserem Hotel.
Wir mussten uns noch nicht einmal die ganzen Infos anhören, sondern wurden gefragt, ob wir direkt auf unser Zimmer möchten. :D Klar!
Angekommen konnte ich es gar nicht erwarten, den Angestellten der Bar Hallo zu sagen, die um diese Zeit immer an der Poolbar arbeiten.
Ich freute mich wie ein Schnitzel, als wir uns unsere Liegen belegten und direkt zur Poolbar steuerten (natürlich auch, um etwas zu Essen). Nach und nach begrüßten uns unsere Freunde mit einem herzlichen "Welcome back".
Den ersten Tag unternahmen wir allerdings nicht wirklich viel, da wir doch sehr müde waren.
Gibt es einen Temperaturunterschied? Auf jeden Fall! Das Solaya hat 2 Pools, einer war beheizt, der andere nicht. Im Februar waren wir jedoch höchstens 1x im beheizten Pool, da es einfach zu kalt war, wenn man wieder heraus kam. Wir hatten zwar jeden Tag so zwischen 23-25 Grad aber der Wind war teilweise eisig kalt und sehr stark. Oft haben wir auch gefroren und uns mit Decken zugedeckt. :D
Aber selbst, wenn man nichts ins Wasser gehen möchte: Aufs Wasser ist okay. :p
Das Essen fand ich dieses Jahr wieder besser als das Jahr zuvor. Ich kann aber leider nicht genau sagen, wieso. :D Ich habe auch festgestellt, dass das Hotel nicht jeden Wochentag den selben Thementag hat. Freitags ist zwar immer Candle-Light-Dinner und Sonntags immer Ägyptisches Essen aber sonst ist es in der Woche immer unterschiedlich. Den einen Tag gab es Asiatisch mit Sushi. Leider nur an einem Tag aber diesen Tag werde ich wohl auch so schnell nicht vergessen. :D
Abendshows im Solaya haben wir nur eine gesehen in den 4 Wochen. :D Die sind doch mehr oder weniger immer alle gleich. Allerdings lohnt es sich in der Bucht auch mal in den anderen Hotels zu schauen. Es gab schon des Öfteren Special Shows, die nur 1x sind oder auf jeden Fall nicht regelmäßig. Im Lamaya gab es den einen Tag eine Geister-Zombie Show, die wirklich richtig cool war! Mit Abstand die beste Show, die ich je in einer Hotelanlage gesehen habe. Allerdings hätten sie die auf mind. 14 Jahre begrenzen sollen. :D
Zum Luxor Ausflug hatte ich ja schon einen extra Post geschrieben, da ich der Meinung bin, eine solch historische Reise braucht ihren extra Platz. Zum Sataya Reef Ausflug gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Wir wurden, ebenfalls wie nach Luxor, früh Morgens um 5 Uhr mit dem Bus abgeholt und sind dann gut 2 Stunden in den Süden gefahren. Am Hafen angekommen, sind wir dann noch 2 Stunden mit dem Boot hinaus aufs offene Meer geschaukelt. Zum Glück war das Meer relativ ruhig und Gott sei Dank habe ich vorher eine Tablette gegen Seeübelkeit genommen. :D Ja, mein Magen und Bus, Auto, Flugzeug, Boot, alles was sich bewegt. Irgendwie harmonieren wir nicht mehr. Fragt mich mal in einem Karussell, was sich dreht... haha, da hat sich so einiges geändert und mein Magen schreit mittlerweile laut: NEIN!
Aber back to topic: Am Sataya Reef angekommen, sahen wir schon von unserem Boot aus die viele Delfine, denn immerhin warb der Ausflug ja damit, mit den Delfinen schwimmen zu können.
Also alle man rein ins Schlauchboot und ab zu den Tieren. Dann ließen wir uns alle ins Wasser fallen und waren inmitten einer Delfingruppe, die teilweise erstaunlich nah an einem vorbei gezogen sind. Das war schon echt ein tolles Erlebnis, auch wenn das Wasser so kalt war, dass meine Finger richtig angefangen haben zu Kribbeln. :D
Wir waren 2x im Wasser bei den Delfinen, dann ging es aufs Boot, Mittagessen und dann konnte man noch an dem schönen Riff schnorcheln gehen. Dort blieb ich allerdings auf dem Boot, da ich immer noch das Gefühl hatte, schockgefroren zu sein. :D
Nach 2h Boot zurück und 2h Bus zurück erreichten wir Abends wieder unser Hotel.
Natürlich erledigte ich auch meinen Uni-Kram, den es zu erledigen galt. Das war manchmal ziemlich schwierig, da ich mich überall und von jedem ablenken ließ, zumal mein Körper vor lauter Motivation fast übersprudelte aber dennoch habe ich es geschafft. Das ist doch alles, was zählt. :p
Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass sich Ägypten, bzw. das Solaya nun noch mehr wie zu Hause anfühlt und ich immer noch nicht die Nase voll hab. Das mag vielleicht auch an meinem Freund liegen, der dort arbeitet. :p
Ja, richtig gehört, ich bin nun tatsächlich mit einem Ägypter zusammen.
Ich weiß, was ihr mir nun alle sagen werdet aber ich werde euch nicht zuhören, sondern mir meine eigene Meinung im Laufe der Zeit bilden. Ich weiß von all den Vorurteilen, ich kenne die Horrorgeschichten und doch bin ich scheinbar doof genug, mich in ihn zu verlieben. Aber aktuell bin ich glücklich und das ist doch alles, was wichtig ist. Dass wir glücklich sind.
Wir hatten eine sehr schöne Zeit mit der Animation und haben uns sehr gefreut, Lisa, Michelle & Norman kennen gelernt zu haben. Wir haben arabische Schimpfwörter gelernt und festgestellt, dass wenn man erstmal "Mäschi" gelernt hat, es in jedem Satz hört.
Wir haben uns unsere eigenen Cocktails an der Bar mixen lassen, uns von den Leuten im Madina zutexten lassen und festgestellt, dass Kram aus der Apotheke hier ziemlich teuer ist. :D
Wir sind sogar ins Steigenberger Coraya mitgegangen, durften dort backstage gehen oder haben einen Cocktail in der ersten Reihe vor der Show getrunken.
Wir haben uns zu Sonnenuntergang oft an den Strand vorm Samaya gesetzt und die Wellen beobachtet, Krebse erforscht und nach schönen Muscheln geschaut.
Wir haben den Kellnern beigebracht, wie man eine richtige Shisha macht, haben herausgefunden, dass Bingo spielen richtig spannend sein kann und haben uns so ziemlich jeden Tag Chips gekauft.
Wir haben den Clubtanz gefeiert aber uns nie getraut, mitzutanzen. Wir sind tatsächlich zur Disco gegangen, obwohl sowieso niemand da war und sind manchmal zu den "Klippen" am Coraya spaziert, um Fotos beim Sonnenuntergang zu machen.
Wir waren live dabei, als das ganze Hotel halb umgebaut wurde, um neue Fotos für Reisekataloge zu machen und durften sogar selbst mitmodeln, als Fotomodelle für den Sparbereich gesucht wurden. Als Dankeschön gab es einen edlen Wein aufs Zimmer (den man natürlich erstmal aufkriegen musste (trotz Korkenzieher)). Wir sind durch die Hotelanlagen spaziert, haben Fische beobachtet und versucht mit Tauben zu kommunizieren.
Der Koch hat extra für uns Hummus gemacht und an den Tisch gebracht, unser Stammkellner im Restaurant verstand per Kopfnicken, welche Getränke wir wollten und ich weiß immer noch nicht, wie man die Krebse richtig isst.
Wir haben Al Quseir besucht und festgestellt, dass unsere Vorstellungen eines "Basars" nicht mit den Fakten überein stimmen. Wir haben jedes Hotel in Marsa Alam beim Vorbeifahren der gesamten Touren gesehen und wissen nun ganz genau, wo welches Hotel liegt.
Wir sind fasziniert von den beigen Hügeln der Wüste und wissen nun, dass das rote Meer "Rotes Meer" heißt, weil es von den Hügeln aus, weit entfernt, rot schimmert.
Ab März wurde es wärmer und die Temperaturen befanden sich immer zwischen 26 und 30 Grad. Die Werte sind natürlich alle im Schatten gemessen also in der Sonne kam man dann echt ordentlich ins Schwitzen. :p
Was ich am meisten aus dem Urlaub mitnehme ist, so glaube ich, dass ich immer mehr das Gefühl bekommen, das Land und die Leute besser kennen zu lernen. Ihre Lebensart und auch weshalb die Menschen so von Religion geprägt sind. Das erscheint für uns hier völlig verrückt aber dort ist es so normal, wie für uns Sonntags frei zu haben.
Ich werde hier natürlich nichts Privates über meine Beziehung schreiben aber ihr könnt mir dennoch gerne alle möglichen Fragen stellen. :-)
Das Leben ist eine Reise und ich werde sehen, wo mich diese Reise hinführt.
Eines steht fest: Sie führt mich ganz bestimmt immer wieder in mein Lieblingsland: Ägypten.
Bis zum nächsten Mal,
eure Lolo
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