Jeden im Hotel, hat man irgendwie schon Mal gesehen, wird wiedererkannt und begrüßt, als würde man zu guten Freunden zurück kehren.
Aber genug über das Hotel, in diesem Blogeintrag soll es nicht ums JAZ Solaya gehen, dazu habe ich bereits eigentlich alles Wichtige die letzten Jahre geschrieben. Es soll auch nicht um mich und meine poetische Selbstreflexion gehen, sondern um dieses mystische, historische,von Religion geprägte Land:
Ägypten
Für Lisa und mich stand schon relativ früh fest: Dieses Mal möchten wir etwas von dem Land sehen.
Ich wollte endlich sehen, worüber ich so viel lese und all die Dokumentationen im Fernsehen nachempfinden können. Ja, Ausflüge in Ägypten sind ein heikles Thema. Viele sagen, es ist viel zu gefährlich aber eine Sache haben wir relativ deutlich gemerkt: Hier ist kein einziger Hauch von Gefährlich zu spüren. In meinem Reiseführer habe ich auch gelesen, dass Ägypten als eines der sichersten Länder zum Herumreisen gilt. Das konnte ich mir auch nur schwer vorstellen aber vielleicht sind all die Warnungen und Zweifel auch wieder einmal nur reine Vorurteile.
Schon im Flugzeug machten wir die erste kleine Erfahrung mit der alten Geschichte von Ägypten. Zum ersten Mal flogen wir über Alexandria und Kairo und hatten einen Blick auf die winzig kleinen Pyramiden von Gizeh.
Also: Pyramiden von Gizeh: Gesehen.
Kann man so sagen oder nicht? Da Kairo leider zu weit entfernt ist von Marsa Alam und nur per Flugzeug als Ausflug zu erreichen ist und auch nicht gerade billig, wird es wohl auch die nächsten Urlaube bei diesem kleinen Flugzeugfoto bleiben.
Ich muss sagen, ich liebe die altägyptische Geschichte aber ob ich diese Reise auf mich nehmen würde, nur um 3 Pyramiden zu sehen... ich weiß ja nicht. Das große Museum zu besuchen würde mich vermutlich mehr reizen. Aber was genau schaut man sich in Ägypten sonst an?
Diejenigen, die schon öfters im Land der Pharaonen waren, wissen bestimmt über die beliebtesten Ausflugsziele Bescheid. Da gibt es eine Menge Schnorchelausflüge mit Delfinen, Schildkröten, Seekühen oder einfach nur zu den schönsten Riffen, Glasbodenboot Touren, Quad Touren durch die Wüste, Safaris mit Kamelen und Lagerfeuer, Ausflüge in den Nationalpark im Süden von Marsa Alam, Stadtausflüge nach El Quseir (ca. 45 Minuten von hier), aber auch größere Ausflüge wie Städtereisen nach Luxor, Edfu oder Assuan. Jede dieser Städte hat eine Menge Sehenswürdigkeiten zu bieten und es war wirklich sehr schwer für uns, sich zu entscheiden.
Allerdings viel die Wahl dann doch auf Luxor, denn Luxor war früher Theben, die Hauptstadt von Ägypten, ein heiliger Ort der Pharaonen. Hier stehen die wichtigsten Tempel und hier ist das Tal der Könige, wo über 40 Gräber von Pharaonen entdeckt und ausgegraben wurden.
Karnak Tempel |
Unsere Reise nach Luxor begann morgens um 4.40 Uhr. Geschlafen haben wir vielleicht 3 Stunden, ein kleiner Fehler für einen solchen Ausflug. Wir hatten bei der Buchung die Wahl, ob wir mit einer Reisegruppe fahren wollen oder für 20€ mehr pP, eine Privatreise mit eigenem Reiseführer. Also entschieden wir uns dafür und bezahlten jeder 110€ für den Tagesausflug.
Mit dem Kleinbus ging es 4,5h am roten Meer entlang, dann durch die Berge und schließlich entlang des Nils, bis wir gegen 9:30 Uhr in Luxor ankamen.
Der erste Halt war der Karnak Tempel. Wir bekamen so viele Eindrücke auf einmal, dass ich echt nicht mehr wiedergeben kann, um welche Könige es genau ging, da mehrere Pharaonen sich in dem Tempel verewigt haben.
Jeder hat bestimmt schon mal auf Fotos gesehen, wie so ein Tempel aussieht aber man kann es sich einfach nicht vorstellen, dass die Menschen vor 3000 Jahren solch eindrucksvolle Tempel bauen konnten. Die Art und Weise der Bauten und die zahlreichen Details wie die Hieroglyphen und Statuen sind wirklich bewundernswert.
Wir erfuhren eine Menge interessanter Dinge von Mohamed, unserem Reiseführer, und hatten nach unserer geführten Tour durch den Tempel noch Zeit, selbst ein wenig herum zu gehen und Fotos zu machen. Allerdings waren für viele Besucher nicht die Tempelbauten an sich das Highlight, sondern offensichtlich wir, da wir von sehr vielen Männern und Frauen gefragt wurden, ob sie Fotos mit uns machen durften. Zunächst waren wir ein wenig skeptisch und hielten unsere Taschen besonders fest und hatten ein Auge auf alles aber auch diese Zweifel waren mal wieder unbegründet, denn es waren einfach nur freundliche Menschen, die Fotos mit uns machen wollten, da sie nicht sonderlich oft mit blonden Frauen zu tun haben und uns für so etwas wie Stars halten. Eine wirklich sonderbare aber lustige Erfahrung.
Mittagessen mit Blick auf den Nil |
Nach dem Karnak Tempel wurden wir in eine Papyrus Fabrik gebracht, wo wir erklärt bekamen, wie man den Papyrus herstellt, um auf ihm zu malen und zu schreiben. Das war auch interessant zu sehen und interessant zu erfahren, wie man echten von gefälschtem Papyrus unterscheiden kann.
Natürlich wurde in der Fabrik auch versucht, uns für die handgemachten Bilder begeistern zu können aber wir entschieden relativ schnell, dass wir dort nichts kaufen werden (Ich hab davon auch wirklich schon genug). :p
Weiter ging es zum Mittagessen. Das klang wie Musik in unseren Ohren. Zwar bekamen wir vom Hotel aus ein Lunchpaket mit auf den Ausflug, dieser leerte sich aber auf der Fahrt schon relativ von selbst. :D
In einem kleinen Restaurant inmitten von Luxor hatten wir eine gute Auswahl an warmen Gerichten, Salat und Nachtisch und das im Preis inbegriffen. :-)
Nach dem Mittagessen mussten wir auf die andere Seite des Nils, nach Theben West, auch Westbank genannt, zum Tal der Könige und Hatchepsut Tempel.
Um das Ganze für die Touristen noch aufregender zu gestalten, wurden wir mit einem kleinen Boot ans andere Ufer gebracht. Wer kann schon behaupten, er wäre selbst über den Nil gefahren?
Unser nächstes Ziel war das Tal der Könige. Leider durfte man dort keine Fotos machen.
Zunächst sah es nicht sonderlich spektakulär aus. Mit einer Bimmelbahn wurden wir ein wenig durch die Sandhügel gefahren, anschließend ging es zu Fuß weiter. Kleine Schilder vor einem Eingang in einen Felsen verrieten uns, von welchem König dieses Grab ist. In unserem Ticket war die Besichtigung von 3 Gräbern enthalten, die auch sorgfältig abgelochert wurden.
Wen es interessiert sollte sich auf Youtube mal ein Video anschauen oder googlen, ob es nicht doch Fotos von den Gräbern gibt.
Wahnsinn, mit was für einem Aufwand diese Gräber eine ganze Regentschaft über gebaut wurden. Die Malereien sind teilweise noch in Farbe erhalten. Seit 3000 Jahren! Kein Wunder, dass das Tal der Könige als einer der größten Schätze Ägyptens gilt.
Nach dem Tal der Könige fuhren wir weiter zum Hatchepsut Tempel, einer der großen Königinnen des alten Ägyptens. Wir bekamen interessante Informationen zu ihrem Leben, aber noch beeindruckender waren die vielen Malereien an den Wänden des Tempels. Königin Hatchepsut wollte ihr ganzes Leben und alle wichtigen Ereignisse in Bildern darstellen. Interessant zu wissen ist auch, dass die alten Ägypter 741 Götter verehrt haben. Diese Götter treten überall auf. In jeder "Geschichte" der Malereien werden die Könige und Königinnen mit den Göttern verglichen, auf verschiedenste Art und Weise. Dort wurde einem erneut bewusst, wie aufwendig und fein die Menschen weit vor unserer Zeit Bilder in Stein gemeißelt haben.
Nach dem Tempel fuhren wir in eine Steinfabrik. Selbes Verfahren wie in der Papyrus Fabrik, allerdings kauften wir hier etwas, da wir den Figuren einfach nicht widerstehen konnten. :D
Wir waren wirklich froh, dass der Ausflug nun zu Ende ging. Es war interessant und wirklich erstaunlich, all die vielen Besonderheiten zu sehen aber wir waren so müde und kaputt, dass wir uns kaum noch auf den Beinen halten konnten.
Zum Schluss hielten wir noch kurz bei den Memnonkolossen, schossen ein Foto der riesigen Figuren und stiegen dann wieder in unseren Bus ein und machten es uns bequem für die nächsten 4-5 Stunden Busfahrt.
Wer sich genau wie ich schon immer gefragt hat, wie zum Geier die eigentlich diese riesigen Figuren und Tempel so hoch bauen konnten: Die haben parallel zum Objekt eine Rampe aus Stein gebaut, um die Säulen, Figuren, etc. herum, die nach Fertigstellung des Objekts wieder Stück für Stück abgebaut wurden. Wahnsinn.
Mit einem letzten Blick auf den Nil zu Sonnenuntergang endete unser Ausflug in die Stadt der Städte von Ägypten.
Dies war nun das Wichtigste über unseren historischen Ausflug.
Bis jetzt haben wir auch einen Ausflug zum Delfinriff gemacht und konnten mit den putzigen Tieren schwimmen und waren in El Quseir, haben uns ein wenig etwas über die Stadt erzählen lassen.
Morgen wollen wir wahrscheinlich noch zur Hafenstadt Port Ghalib, die nur ca. 6 Minuten von hier entfernt ist und wo wir bereits ein paar Mal waren, da von dort die meisten Schnorchelausflüge starten.
Dieses Mal möchten wir aber ein wenig shoppen gehen und durch die Läden schlendern.
Über all das werde ich euch noch berichten, wenn ich wieder in Deutschland bin, da mein Internet hier nicht reicht und es ewig dauert, einen Blogeintrag zu verfassen.
Ich habe auch fleißig meinen Unikram erledigt, bin nicht mit meinem Piratenschiff untergegangen und genieße die Themenabende, an denen es die tollen Krebse gibt. :D
Und ich vermisse Balou ganz schrecklich, will trotzdem nicht so wirklich weg.
Also das ganz Übliche mal wieder.
Liebe Grüße aus dem Land der Pharaonen,
eure Lolo xxx
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Schreibe ein Kommentar...