Donnerstag, 17. Mai 2018

Ramadan 2018

Nein, ich bin jetzt keine Hobby Muslima, aber ich beschäftige mich mit der Religion und der Kultur meines Freundes. Und da ich generell frei von Vorurteilen bin und gerne Neues kennen lerne, macht es sogar richtig Spaß, sich in gewisse Dinge hinein zu fuchsen.



Also was ist eigentlich Ramadan? Klar, das hat etwas mit dem Islam zu tun.
Ich möchte hier auch direkt zu Beginn sagen, dass ich kein Experte bin und nur schreibe, was ich so aufschnappe also alles ohne Gewähr.

Wieder so ein sinnloses Fest, wieso sollte ich denn für Gott auf Essen und Trinken verzichten? was hat der denn davon? Zugegeben, so habe ich auch mal gedacht. Mit 14 oder 15, wo man eben meist noch nicht viel weiter denkt als bis zum eigenen Horizont. An sich mag an dieser Aussage auch etwas dran sein, denn wirklich etwas davon haben, tut Gott ja wohl nicht. Allerdings haben die Menschen etwas davon.
Ich habe nun ein wenig als Außenstehende mitbekommen, wie schön der Ramadan in arabischen Ländern gefeiert wird und was er den Menschen dort bedeutet. Gut, ein wenig spezialisiert ist das ganze nun schon auf ein bestimmtes Land (Ägypten) aber im Allgemeinen wird die Bedeutung von Ramadan wohl überall gleich sein.
Die Menschen schmücken ihre Häuser und sind voller Vorfreude auf diesen Monat. Ja, sie freuen sich darauf, auf Essen & Trinken zu verzichten. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bzw. von einem Gebet am Morgen, bis zum Abendgebet. Verzeiht mir, dass ich mich da noch nicht sonderlich gut auskenne.

Wie dem auch sei. Wieso das Ganze? Es ist ja mittlerweile auch in unseren naturverbundenen und Wohlfühlkörper - Büchern geschrieben, dass eine Art Fasten dem Körper gut tut und als eine Art Reinigung, Entgiftung dient. Zudem fastet man im Christentum ja auch irgendwie an Ostern, also zumindest war das mal so, manche manchen es wohl auch noch, jedem das seine.
Das ist aber nicht der einzige Grund. Ein weiterer Grund ist, dass die Menschen fühlen sollen, wie es ist, arm zu sein. Wie sich die Menschen fühlen, die wirklich kein Essen und Trinken haben. Diese Zeit soll einen für seine Mitmenschen sensibilisieren. Wir sollen dankbar sein für das, was wir haben und nie vergessen, dass es anderen Menschen schlecht geht. Ups, gar nicht so weit weg von unserer Moral oder? Die Muslime nutzen den Monat auch, um sich mit allen wieder zu versöhnen, wenn es mal Streit gab. Gerade im Ramadan ist die Zeit, in der man vergibt und sich verträgt. Man sollte ohne Streitigkeiten aus diesem Monat raus gehen.

Auch ist den Muslimen sehr wichtig, dass sie ein guter Muslim sind. Also ob sie so handeln, wie es der Koran von ihnen "verlangt". Und bevor jetzt alle wieder laut aufschreien: "Ja eben! Verlangen! Sie müssen dies und das und jenes tun..." schreib ich gleich mal, was ich meine. Sie fragen sich, ob sie immer gut zu anderen Menschen sind, sich gegenseitig angemessen respektieren, anderen helfen, Arme und Schwache unterstützen und etwas Gutes in dieser Welt hinterlassen werden. Der Monat führt sie noch näher an Gott und soll auch die Gottesfurcht stärken.
Ich glaube immer noch nicht wirklich an einen Gott bzw. ich bin da immer geteilter Meinungen. Mal so, mal so aber die Wertevorstellungen würde ich so unterschreiben. Für mich gibt es nichts wichtigeres, als dass man sich um seine Mitmenschen kümmert, hilfsbereit ist und irgendwas tut, was diese Welt vielleicht ein kleines bisschen besser macht. Ihr wisst, was ich meine.

Und so wird den Tag über gefastet und Abends isst die ganze Familie dann gemeinsam.
Rauchen und anderer Genuss ist übrigens auch tagsüber verboten.
Abschließend, nach der Fastenzeit, kommt das Zuckerfest. Das wird gefeiert, wenn Ramadan vorbei ist. Ich kenne nicht den genauen Ablauf aber habe gelesen, dass es wohl drei Tage lang gefeiert wird. Die Kinder auf den Dörfern bekommen neue Kleidchen und schicke Kleidung und Schuhe und bekommen von allen Bewohnern Süßigkeiten geschenkt. Dazu sind alle Leute bester Laune und es gibt ein Festmahl vom Feinsten. Also ganz ehrlich, ich stelle mir das sehr schön vor und ich würde es gerne mal mit meinem Freund uns seiner Familie feiern.

Man kann also schnell und leicht sagen: Die spinnen mit ihrem Fasten aber ich finde, wenn man schon so schnell sein Urteil fällt, sollte man sich auch ein wenig damit auskennen oder damit befassen. Und vielleicht nicht nur in dem Fall, wenn man mit einem Moslem eine Beziehung eingeht, sondern auch generell, da wir in Deutschland mittlerweile Tür an Tür mit Muslimen leben.

Natürlich kann man jetzt dieses Fest in allerlei Richtungen erörtern. Sollte es in einem christlichen Land gefeiert werden? Vielleicht sollte man es ja direkt verbieten, die Schüler zeigen dann schlechte Leistungen in dem Monat und und und. Ja, das ist natürlich negativ und daran kann man auch nichts schön reden, wenn die Schüler sich nicht richtig konzentrieren können und es dann zu einem Leistungsnachlass führt. Aber würdet ihr euch die wunderschöne Weihnachtszeit verbieten lassen? Weihnachtsmärkte abschaffen, weil man in der Zeit so fett wird?

Ich verteidige hier nicht die Religion an sich, ich verteidige das Miteinander auf dieser Welt.
Nur weil irgendwer mal Grenzen gezogen hat und den Ländern Namen gegeben hat, sich verschiedene Sprachen entwickelt haben und irgendwann die Religionen dazu kamen, heißt das doch nicht, dass wir alle völlig unterschiedlich sind. Ihr kennt doch sicherlich das Zitat aus König der Löwen: "Wir sind Eins", denn irgendwo ist die Welt doch nur eine große, fantastische Kugel, auf der wir leben dürfen.

Denkt mal drüber nach.
Eure  Lolo xxx