Dienstag, 28. März 2017

Ein Monat Ägypten

Wo fängt man da nun an zu erzählen?
Die wichtigste Frage vorweg: Sind 4 Wochen nicht viel zu lange? Nein.
Definitiv nicht. Es kam mir vor wie gerade mal zwei Wochen und obwohl man sich schon ein wenig darauf gefreut hat, nach Hause zu kommen, war es wie jedes Mal ein schwerer Abschied, dazu später aber noch mehr.

Am 19. Februar begann für uns (Lisa & mich) die Reise ins ferne Land der Pyramiden.
Der Flug kommt mir mittlerweile schon gar nicht mehr so lange vor, es ist schon fast eine Form von Routine geworden. 5 Stunden Flug sind echt eine ziemlich ätzende Zeit aber ich habe ein wenig geschlafen und manchmal einfach nur starr durchs Flugzeug geschaut, bis wir in den Sinkflug gegangen sind. Bei der Landung hatte ich wahnsinniges Herzklopfen, da wir eine tiefe Kurve über die Küste kurz vor Landung fliegen und somit auch einen fantastischen Blick auf die Coraya Bucht haben, auf unser Hotel. Natürlich hatte ich mal wieder starke Schmerzen auf meinem linken Ohr und ja, ich werde damit bald ins KH gehen, damit das nochmal untersucht wird aber so ein Schmerz lässt sich hervorragend damit verdrängen, dass man in "Kürze" im geliebten zweiten zu Hause ist.

Nach der Landung ging die Routine weiter. Raus aus dem Flieger in den Bus, rein in die Empfangshalle, zum Reiseleiter und abgehakt werden, zum Schalter um sich sein Visastempel zu holen und schon standen wir am Gepäckband und durften unsere Koffer in Empfang nehmen.
Nach einer kleinen Kofferkontrolle (Scan) gingen wir aus dem Flughafen und zu unserem Reisebus.
Im Bus wurde das Visum bezahlt (25€) und nach ca. 10 Minuten waren wir dann in unserem Hotel.

Wir mussten uns noch nicht einmal die ganzen Infos anhören, sondern wurden gefragt, ob wir direkt auf unser Zimmer möchten. :D Klar!
Angekommen konnte ich es gar nicht erwarten, den Angestellten der Bar Hallo zu sagen, die um diese Zeit immer an der Poolbar arbeiten.
Ich freute mich wie ein Schnitzel, als wir uns unsere Liegen belegten und direkt zur Poolbar steuerten (natürlich auch, um etwas zu Essen). Nach und nach begrüßten uns unsere Freunde mit einem herzlichen "Welcome back".
Den ersten Tag unternahmen wir allerdings nicht wirklich viel, da wir doch sehr müde waren.

Nun werde ich euch natürlich nicht Tag für Tag schildern. In meinen letzten Urlaubsberichten habe ich ja schon öfters geschrieben, wie so ein typischer Urlaubstag aussieht. Allerdings im Sommer.
Gibt es einen Temperaturunterschied? Auf jeden Fall! Das Solaya hat 2 Pools, einer war beheizt, der andere nicht. Im Februar waren wir jedoch höchstens 1x im beheizten Pool, da es einfach zu kalt war, wenn man wieder heraus kam. Wir hatten zwar jeden Tag so zwischen 23-25 Grad aber der Wind war teilweise eisig kalt und sehr stark. Oft haben wir auch gefroren und uns mit Decken zugedeckt. :D

Aber selbst, wenn man nichts ins Wasser gehen möchte: Aufs Wasser ist okay. :p
Ja, das sind tatsächlich unsere tollen Poolspielzeuge. Versteht sich von selbst, dass wir DER Hingucker am Pool waren? Das war natürlich der große Vorteil daran, dass es so kalt war: Der Pool war leer und wir somit niemandem im Weg. :p

Das Essen fand ich dieses Jahr wieder besser als das Jahr zuvor. Ich kann aber leider nicht genau sagen, wieso. :D Ich habe auch festgestellt, dass das Hotel nicht jeden Wochentag den selben Thementag hat. Freitags ist zwar immer Candle-Light-Dinner und Sonntags immer Ägyptisches Essen aber sonst ist es in der Woche immer unterschiedlich. Den einen Tag gab es Asiatisch mit Sushi. Leider nur an einem Tag aber diesen Tag werde ich wohl auch so schnell nicht vergessen. :D

Abendshows im Solaya haben wir nur eine gesehen in den 4 Wochen. :D Die sind doch mehr oder weniger immer alle gleich. Allerdings lohnt es sich in der Bucht auch mal in den anderen Hotels zu schauen. Es gab schon des Öfteren Special Shows, die nur 1x sind oder auf jeden Fall nicht regelmäßig. Im Lamaya gab es den einen Tag eine Geister-Zombie Show, die wirklich richtig cool war! Mit Abstand die beste Show, die ich je in einer Hotelanlage gesehen habe. Allerdings hätten sie die auf mind. 14 Jahre begrenzen sollen. :D

Zum Luxor Ausflug hatte ich ja schon einen extra Post geschrieben, da ich der Meinung bin, eine solch historische Reise braucht ihren extra Platz. Zum Sataya Reef Ausflug gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Wir wurden, ebenfalls wie nach Luxor, früh Morgens um 5 Uhr mit dem Bus abgeholt und sind dann gut 2 Stunden in den Süden gefahren. Am Hafen angekommen, sind wir dann noch 2 Stunden mit dem Boot hinaus aufs offene Meer geschaukelt. Zum Glück war das Meer relativ ruhig und Gott sei Dank habe ich vorher eine Tablette gegen Seeübelkeit genommen. :D Ja, mein Magen und Bus, Auto, Flugzeug, Boot, alles was sich bewegt. Irgendwie harmonieren wir nicht mehr. Fragt mich mal in einem Karussell, was sich dreht... haha, da hat sich so einiges geändert und mein Magen schreit mittlerweile laut: NEIN!
Aber back to topic: Am Sataya Reef angekommen, sahen wir schon von unserem Boot aus die viele Delfine, denn immerhin warb der Ausflug ja damit, mit den Delfinen schwimmen zu können.
Also alle man rein ins Schlauchboot und ab zu den Tieren. Dann ließen wir uns alle ins Wasser fallen und waren inmitten einer Delfingruppe, die teilweise erstaunlich nah an einem vorbei gezogen sind. Das war schon echt ein tolles Erlebnis, auch wenn das Wasser so kalt war, dass meine Finger richtig angefangen haben zu Kribbeln. :D


Wir waren 2x im Wasser bei den Delfinen, dann ging es aufs Boot, Mittagessen und dann konnte man noch an dem schönen Riff schnorcheln gehen. Dort blieb ich allerdings auf dem Boot, da ich immer noch das Gefühl hatte, schockgefroren zu sein. :D
Nach 2h Boot zurück und 2h Bus zurück erreichten wir Abends wieder unser Hotel.

Natürlich erledigte ich auch meinen Uni-Kram, den es zu erledigen galt. Das war manchmal ziemlich schwierig, da ich mich überall und von jedem ablenken ließ, zumal mein Körper vor lauter Motivation fast übersprudelte aber dennoch habe ich es geschafft. Das ist doch alles, was zählt. :p

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass sich Ägypten, bzw. das Solaya nun noch mehr wie zu Hause anfühlt und ich immer noch nicht die Nase voll hab. Das mag vielleicht auch an meinem Freund liegen, der dort arbeitet. :p
Ja, richtig gehört, ich bin nun tatsächlich mit einem Ägypter zusammen.
Ich weiß, was ihr mir nun alle sagen werdet aber ich werde euch nicht zuhören, sondern mir meine eigene Meinung im Laufe der Zeit bilden. Ich weiß von all den Vorurteilen, ich kenne die Horrorgeschichten und doch bin ich scheinbar doof genug, mich in ihn zu verlieben. Aber aktuell bin ich glücklich und das ist doch alles, was wichtig ist. Dass wir glücklich sind.

Wir haben in diesen 4 Wochen viel erlebt, viele neue nette Leute kennen gelernt und erfahren, wieso das Solaya immer als so familiär beschrieben wird: Die Leute grüßen einen, ohne dass man mit ihnen geredet hat, mit allen Menschen kommt man direkt ins Gespräch bei den Aktivitäten oder auch einfach so, wenn man öfters Liegen neben den selben Leuten hat. Das Hotel ist so klein, dass man alle schon mal gesehen hat und direkt weiß, wer neu angekommen ist. Man erzählt sich über viele interessante Dinge und man merkt, dass wir irgendwo doch alle sehr ähnlich sind.
Wir hatten eine sehr schöne Zeit mit der Animation und haben uns sehr gefreut, Lisa, Michelle & Norman kennen gelernt zu haben. Wir haben arabische Schimpfwörter gelernt und festgestellt, dass wenn man erstmal "Mäschi" gelernt hat, es in jedem Satz hört.

Wir sind als Kleopatra und Indianer an Rosenmontag durch das Hotel gelaufen, haben uns als Pirat und Eiskönigin im Miniclub geschminkt und uns öfters mal gegenseitig mit Farbe vollgemalt. Wir haben ab und zu die Minidisco mitgemacht und durften auch tolle Westen und Hüte tragen.

Wir haben uns unsere eigenen Cocktails an der Bar mixen lassen, uns von den Leuten im Madina zutexten lassen und festgestellt, dass Kram aus der Apotheke hier ziemlich teuer ist. :D
Wir sind sogar ins Steigenberger Coraya mitgegangen, durften dort backstage gehen oder haben einen Cocktail in der ersten Reihe vor der Show getrunken.
Wir haben uns zu Sonnenuntergang oft an den Strand vorm Samaya gesetzt und die Wellen beobachtet, Krebse erforscht und nach schönen Muscheln geschaut.
Wir haben den Kellnern beigebracht, wie man eine richtige Shisha macht, haben herausgefunden, dass Bingo spielen richtig spannend sein kann und haben uns so ziemlich jeden Tag Chips gekauft.



Wir haben den Clubtanz gefeiert aber uns nie getraut, mitzutanzen. Wir sind tatsächlich zur Disco gegangen, obwohl sowieso niemand da war und sind manchmal zu den "Klippen" am Coraya spaziert, um Fotos beim Sonnenuntergang zu machen.
Wir waren live dabei, als das ganze Hotel halb umgebaut wurde, um neue Fotos für Reisekataloge zu machen und durften sogar selbst mitmodeln, als Fotomodelle für den Sparbereich gesucht wurden. Als Dankeschön gab es einen edlen Wein aufs Zimmer (den man natürlich erstmal aufkriegen musste (trotz Korkenzieher)). Wir sind durch die Hotelanlagen spaziert, haben Fische beobachtet und versucht mit Tauben zu kommunizieren.

Eigentlich haben wir alles getan, was man nur tun kann, ohne Stress, ganz mit ägyptischer Gelassenheit. Alle kannten uns (und unsere Zimmernummer) und wir kannten Alle.
Der Koch hat extra für uns Hummus gemacht und an den Tisch gebracht, unser Stammkellner im Restaurant verstand per Kopfnicken, welche Getränke wir wollten und ich weiß immer noch nicht, wie man die Krebse richtig isst.

Wir haben Al Quseir besucht und festgestellt, dass unsere Vorstellungen eines "Basars" nicht mit den Fakten überein stimmen. Wir haben jedes Hotel in Marsa Alam beim Vorbeifahren der gesamten Touren gesehen und wissen nun ganz genau, wo welches Hotel liegt.
Wir sind fasziniert von den beigen Hügeln der Wüste und wissen nun, dass das rote Meer "Rotes Meer" heißt, weil es von den Hügeln aus, weit entfernt, rot schimmert.



Ab März wurde es wärmer und die Temperaturen befanden sich immer zwischen 26 und 30 Grad. Die Werte sind natürlich alle im Schatten gemessen also in der Sonne kam man dann echt ordentlich ins Schwitzen. :p

Was ich am meisten aus dem Urlaub mitnehme ist, so glaube ich, dass ich immer mehr das Gefühl bekommen, das Land und die Leute besser kennen zu lernen. Ihre Lebensart und auch weshalb die Menschen so von Religion geprägt sind. Das erscheint für uns hier völlig verrückt aber dort ist es so normal, wie für uns Sonntags frei zu haben.

Ich werde hier natürlich nichts Privates über meine Beziehung schreiben aber ihr könnt mir dennoch gerne alle möglichen Fragen stellen. :-)
Das Leben ist eine Reise und ich werde sehen, wo mich diese Reise hinführt.
Eines steht fest: Sie führt mich ganz bestimmt immer wieder in mein Lieblingsland: Ägypten.

Bis zum nächsten Mal,
eure Lolo


Montag, 13. März 2017

Auf den Spuren der Pharaonen

3 Wochen Urlaub sind nun schon rum, die letzte Woche ist nun angeschnitten und wieder mal kann ich es kaum erklären, wo die Tage eigentlich hin sind. Dieser Urlaub fühlt sich anders an. Es ist nicht mehr dieses "in den Urlaub fahren", sondern viel mehr ein "nach Hause kommen". Ab dem ersten Moment kennt man alles, man weiß, wo was ist, wann was statt und ganz besonders, wer die Leute sind.
Jeden im Hotel, hat man irgendwie schon Mal gesehen, wird wiedererkannt und begrüßt, als würde man zu guten Freunden zurück kehren.


Aber genug über das Hotel, in diesem Blogeintrag soll es nicht ums JAZ Solaya gehen, dazu habe ich bereits eigentlich alles Wichtige die letzten Jahre geschrieben. Es soll auch nicht um mich und meine poetische Selbstreflexion gehen, sondern um dieses mystische, historische,von Religion geprägte Land:




Ägypten


Für Lisa und mich stand schon relativ früh fest: Dieses Mal möchten wir etwas von dem Land sehen.
Ich wollte endlich sehen, worüber ich so viel lese und all die Dokumentationen im Fernsehen nachempfinden können. Ja, Ausflüge in Ägypten sind ein heikles Thema. Viele sagen, es ist viel zu gefährlich aber eine Sache haben wir relativ deutlich gemerkt: Hier ist kein einziger Hauch von Gefährlich zu spüren. In meinem Reiseführer habe ich auch gelesen, dass Ägypten als eines der sichersten Länder zum Herumreisen gilt. Das konnte ich mir auch nur schwer vorstellen aber vielleicht sind all die Warnungen und Zweifel auch wieder einmal nur reine Vorurteile.

Schon im Flugzeug machten wir die erste kleine Erfahrung mit der alten Geschichte von Ägypten. Zum ersten Mal flogen wir über Alexandria und Kairo und hatten einen Blick auf die winzig kleinen Pyramiden von Gizeh.



Also: Pyramiden von Gizeh: Gesehen. 
Kann man so sagen oder nicht? Da Kairo leider zu weit entfernt ist von Marsa Alam und nur per Flugzeug als Ausflug zu erreichen ist und auch nicht gerade billig, wird es wohl auch die nächsten Urlaube bei diesem kleinen Flugzeugfoto bleiben.
Ich muss sagen, ich liebe die altägyptische Geschichte aber ob ich diese Reise auf mich nehmen würde, nur um 3 Pyramiden zu sehen... ich weiß ja nicht. Das große Museum zu besuchen würde mich vermutlich mehr reizen. Aber was genau schaut man sich in Ägypten sonst an?
Diejenigen, die schon öfters im Land der Pharaonen waren, wissen bestimmt über die beliebtesten Ausflugsziele Bescheid. Da gibt es eine Menge Schnorchelausflüge mit Delfinen, Schildkröten, Seekühen oder einfach nur zu den schönsten Riffen, Glasbodenboot Touren, Quad Touren durch die Wüste, Safaris mit Kamelen und Lagerfeuer, Ausflüge in den Nationalpark im Süden von Marsa Alam, Stadtausflüge nach El Quseir (ca. 45 Minuten von hier), aber auch größere Ausflüge wie Städtereisen nach Luxor, Edfu oder Assuan. Jede dieser Städte hat eine Menge Sehenswürdigkeiten zu bieten und es war wirklich sehr schwer für uns, sich zu entscheiden.
Allerdings viel die Wahl dann doch auf Luxor, denn Luxor war früher Theben, die Hauptstadt von Ägypten, ein heiliger Ort der Pharaonen. Hier stehen die wichtigsten Tempel und hier ist das Tal der Könige, wo über 40 Gräber von Pharaonen entdeckt und ausgegraben wurden. 

Karnak Tempel
Unsere Reise nach Luxor begann morgens um 4.40 Uhr. Geschlafen haben wir vielleicht 3 Stunden, ein kleiner Fehler für einen solchen Ausflug. Wir hatten bei der Buchung die Wahl, ob wir mit einer Reisegruppe fahren wollen oder für 20€ mehr pP, eine Privatreise mit eigenem Reiseführer. Also entschieden wir uns dafür und bezahlten jeder 110€ für den Tagesausflug.
Mit dem Kleinbus ging es 4,5h am roten Meer entlang, dann durch die Berge und schließlich entlang des Nils, bis wir gegen 9:30 Uhr in Luxor ankamen.

Der erste Halt war der Karnak Tempel. Wir bekamen so viele Eindrücke auf einmal, dass ich echt nicht mehr wiedergeben kann, um welche Könige es genau ging, da mehrere Pharaonen sich in dem Tempel verewigt haben.
Jeder hat bestimmt schon mal auf Fotos gesehen, wie so ein Tempel aussieht aber man kann es sich einfach nicht vorstellen, dass die Menschen vor 3000 Jahren solch eindrucksvolle Tempel bauen konnten. Die Art und Weise der Bauten und die zahlreichen Details wie die Hieroglyphen und Statuen sind wirklich bewundernswert.







Wir erfuhren eine Menge interessanter Dinge von Mohamed, unserem Reiseführer, und hatten nach unserer geführten Tour durch den Tempel noch Zeit, selbst ein wenig herum zu gehen und Fotos zu machen. Allerdings waren für viele Besucher nicht die Tempelbauten an sich das Highlight, sondern offensichtlich wir, da wir von sehr vielen Männern und Frauen gefragt wurden, ob sie Fotos mit uns machen durften. Zunächst waren wir ein wenig skeptisch und hielten unsere Taschen besonders fest und hatten ein Auge auf alles aber auch diese Zweifel waren mal wieder unbegründet, denn es waren einfach nur freundliche Menschen, die Fotos mit uns machen wollten, da sie nicht sonderlich oft mit blonden Frauen zu tun haben und uns für so etwas wie Stars halten. Eine wirklich sonderbare aber lustige Erfahrung.

Mittagessen mit Blick auf den Nil
Nach dem Karnak Tempel wurden wir in eine Papyrus Fabrik gebracht, wo wir erklärt bekamen, wie man den Papyrus herstellt, um auf ihm zu malen und zu schreiben. Das war auch interessant zu sehen und interessant zu erfahren, wie man echten von gefälschtem Papyrus unterscheiden kann.
Natürlich wurde in der Fabrik auch versucht, uns für die handgemachten Bilder begeistern zu können aber wir entschieden relativ schnell, dass wir dort nichts kaufen werden (Ich hab davon auch wirklich schon genug). :p

Weiter ging es zum Mittagessen. Das klang wie Musik in unseren Ohren. Zwar bekamen wir vom Hotel aus ein Lunchpaket mit auf den Ausflug, dieser leerte sich aber auf der Fahrt schon relativ von selbst. :D
In einem kleinen Restaurant inmitten von Luxor hatten wir eine gute Auswahl an warmen Gerichten, Salat und Nachtisch und das im Preis inbegriffen. :-)

Nach dem Mittagessen mussten wir auf die andere Seite des Nils, nach Theben West, auch Westbank genannt, zum Tal der Könige und Hatchepsut Tempel.
Um das Ganze für die Touristen noch aufregender zu gestalten, wurden wir mit einem kleinen Boot ans andere Ufer gebracht. Wer kann schon behaupten, er wäre selbst über den Nil gefahren?



Unser nächstes Ziel war das Tal der Könige. Leider durfte man dort keine Fotos machen.
Zunächst sah es nicht sonderlich spektakulär aus. Mit einer Bimmelbahn wurden wir ein wenig durch die Sandhügel gefahren, anschließend ging es zu Fuß weiter. Kleine Schilder vor einem Eingang in einen Felsen verrieten uns, von welchem König dieses Grab ist. In unserem Ticket war die Besichtigung von 3 Gräbern enthalten, die auch sorgfältig abgelochert wurden. 
Wen es interessiert sollte sich auf Youtube mal ein Video anschauen oder googlen, ob es nicht doch Fotos von den Gräbern gibt. 
Wahnsinn, mit was für einem Aufwand diese Gräber eine ganze Regentschaft über gebaut wurden. Die Malereien sind teilweise noch in Farbe erhalten. Seit 3000 Jahren! Kein Wunder, dass das Tal der Könige als einer der größten Schätze Ägyptens gilt.

Nach dem Tal der Könige fuhren wir weiter zum Hatchepsut Tempel, einer der großen Königinnen des alten Ägyptens. Wir bekamen interessante Informationen zu ihrem Leben, aber noch beeindruckender waren die vielen Malereien an den Wänden des Tempels. Königin Hatchepsut wollte ihr ganzes Leben und alle wichtigen Ereignisse in Bildern darstellen. Interessant zu wissen ist auch, dass die alten Ägypter 741 Götter verehrt haben. Diese Götter treten überall auf. In jeder "Geschichte" der Malereien werden die Könige und Königinnen mit den Göttern verglichen, auf verschiedenste Art und Weise. Dort wurde einem erneut bewusst, wie aufwendig und fein die Menschen weit vor unserer Zeit Bilder in Stein gemeißelt haben.










Nach dem Tempel fuhren wir in eine Steinfabrik. Selbes Verfahren wie in der Papyrus Fabrik, allerdings kauften wir hier etwas, da wir den Figuren einfach nicht widerstehen konnten. :D

Wir waren wirklich froh, dass der Ausflug nun zu Ende ging. Es war interessant und wirklich erstaunlich, all die vielen Besonderheiten zu sehen aber wir waren so müde und kaputt, dass wir uns kaum noch auf den Beinen halten konnten. 
Zum Schluss hielten wir noch kurz bei den Memnonkolossen, schossen ein Foto der riesigen Figuren und stiegen dann wieder in unseren Bus ein und machten es uns bequem für die nächsten 4-5 Stunden Busfahrt. 



Wer sich genau wie ich schon immer gefragt hat, wie zum Geier die eigentlich diese riesigen Figuren und Tempel so hoch bauen konnten: Die haben parallel zum Objekt eine Rampe aus Stein gebaut, um die Säulen, Figuren, etc. herum, die nach Fertigstellung des Objekts wieder Stück für Stück abgebaut wurden. Wahnsinn.
Mit einem letzten Blick auf den Nil zu Sonnenuntergang endete unser Ausflug in die Stadt der Städte von Ägypten.



Dies war nun das Wichtigste über unseren historischen Ausflug.
Bis jetzt haben wir auch einen Ausflug zum Delfinriff gemacht und konnten mit den putzigen Tieren schwimmen und waren in El Quseir, haben uns ein wenig etwas über die Stadt erzählen lassen.
Morgen wollen wir wahrscheinlich noch zur Hafenstadt Port Ghalib, die nur ca. 6 Minuten von hier entfernt ist und wo wir bereits ein paar Mal waren, da von dort die meisten Schnorchelausflüge starten.
Dieses Mal möchten wir aber ein wenig shoppen gehen und durch die Läden schlendern.
Über all das werde ich euch noch berichten, wenn ich wieder in Deutschland bin, da mein Internet hier nicht reicht und es ewig dauert, einen Blogeintrag zu verfassen.

Ich habe auch fleißig meinen Unikram erledigt, bin nicht mit meinem Piratenschiff untergegangen und genieße die Themenabende, an denen es die tollen Krebse gibt. :D
Und ich vermisse Balou ganz schrecklich, will trotzdem nicht so wirklich weg.
Also das ganz Übliche mal wieder. 

Liebe Grüße aus dem Land der Pharaonen,
eure Lolo xxx